Mitte – Charité

Wir wollen mit dem Rad durch das Charité-Gelände fahren. Sonntags sind hier kaum Menschen, nur wenige Meter vom Hauptbahnhof herrscht heilige Stille zwischen Bettenhäusern aus Backstein, knorrigen Kastanienbäumen und weißen Holzbänken. Doch diesmal ist die kleine Eisenpforte verschlossen, wir rütteln und schütteln, ich bin schon ganz wütend, da zeigt eine fremde Frau von innen ein Stück nach rechts, zu einer zweiten Tür. Wir finden das Schlupfloch im Zaun, und gelangen auf das Gelände. Die Frau sitzt auf einem Stein in der Sonne, ich sage zu ihr, sie hätte uns den Sonntag gerettet. Sie antwortet: „Allet in Ordnung. Wir sind doch hier keene jeschlossene Anstalt!“