Die Beharrliche

Ziegler Film Produktion feiert ihren 40. Geburtstag

von Jana Sittnick

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Regina Ziegler ist ein ehrgeiziger, arbeitswütiger, von ihrem „Business“, dem Filmemachen, geradezu besessener Mensch. Befragt nach ihrem persönlichen Einsatz, nach der Kraft, der Energie und der Zeit, die sie in ihr Unternehmen steckt, zitiert sie einen Insider-Spruch: Der Tag bei Ziegler Film habe 24 Stunden – und danach fingen die Überstunden an. Ob die bezahlt würden? Nein, sagt sie lachend.

Nicht alle werden Ziegler solcher Positionen wegen mögen. Andererseits ist bekannt, dass man es mit der „Eventuell“-Haltung nicht weit bringt. Denn die Beharrlichkeit, das Dranbleiben und das Unduldsame – auch sich selbst gegenüber – haben Regina Ziegler im Laufe von vier Jahrzehnten an die Spitze der deutschen Filmproduktion gebracht. Sie gilt als streng, sie gilt als erfolgreichste deutsche Produzentin, und als eine der einflussreichsten Frauen ihrer Branche weltweit.

Ziegler Film, Regina Zieglers Produktionsfirma, wurde vor kurzem vierzig Jahre alt – und das feierte die Produzentin mit vielen Gästen in schicker Umgebung. Am Samstag luden Regina Ziegler und ihre Tochter Tanja, die mittlerweile die Geschäfte von Ziegler Film offiziell leitet, zur Geburtstagsparty in die Berliner Mercedes-Benz Niederlassung ein. Und viele kamen an diesem regnerischen Mittag ans Salzufer: handverlesene Gäste aus Film und Fernsehen und dem öffentlichen Leben machten Regina Ziegler ihre Aufwartung.

Mit dabei war das Moderatorenpaar Bärbel Schäfer und Michel Friedmann, ZDF-Intendant Thomas Bellut, ARD-Kollege Ulrich Deppendorf, Produzent Nico Hoffmann, die Schauspieler Barbara Wussow, Michaela May, Tanja Wedhorn, Anna Loos, Michael Mendl, Ulrich Noethen, Hardy Krüger Jr., Ulrich Meyer, um nur einige zu nennen. Viel angestammte West-Berliner Kulturprominenz: Günter Lamprecht, Brigitte Grothum, Judy Winter, aber auch Fassbinder-Mimin Irm Herrmann und Cosma Shiva Hagen. Als Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit eintraf, gab es bei den Fotografen des roten Teppichs tumultartige Szenen, denn jeder wollte den „perfekten“ Schuss mit Wowereit, Regina Ziegler und Ehemann, Regisseur Wolf Gremm, bekommen. Auch Christine Neubauers Ankunft mit ihrem chilenischen Geliebten sorgte für amtliches Gedränge. Die Prominenten lächeln geübt in die Kameras, manch einer, der lieber unerkannt bleiben will, drückte sich hinten vorbei.

Den Gästen wurde auf dem großen Schirm ein Ziegler-Jubiläums-Film gezeigt, mit einem insgesamt lauten Querschnitt durch vierzig Jahre Produzentinnen-Schaffen. Von Interesse waren die Ausschnitte alter TV-Interviews und Talk Shows aus den 70er Jahren, in denen Regina Ziegler mit nach außen geföhnter Lockenwelle sitzt und von ihrem Wagnis spricht, von Schulden, Ungewissheiten und ihrer Motivation, immer weiterzumachen. Sie hätte das unbedingt gewollt, sagt sie an einer Stelle, und weiter sagt sie, dass man mit Mittelmaß nicht im Gedächtnis der Leute bliebe. Nun, sie ist geblieben.

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©Jana Sittnick 2013 / Red Carpet Records

Artikelbild: Promo