Besuch bei Herrn K., Therapeut: Schwarze Raumteiler, schwarze Ledersessel, schwarze Rollschränke. An der Wand hängt das Bild einer Treppe, die nach unten führt; Schlammig-Ockerbraun vor schwarzem Hintergrund. Herr K. sagt, ich wirke gar nicht so depressiv. Er lässt mich Fragebögen ausfüllen, und erklärt mir später, dass das Ja-Nein-Ankreuz-System eine hohe Trefferquote habe, und bei der „infas“ für Wahlprognosen verwendet würde. Ich wiederum hätte mit meinen Antworten alle Stolpersteine genommen. Weil ich behaupte, nicht Kekse im Bett zu essen, nicht zu spät kommen, nicht über Dinge zu reden, von denen ich nichts weiß, macht Herr K. einen Drang nach Perfektionismus und Schlimmeres in mir aus. Wenn ich gewisse Fragen anders beantwortet hätte, säße ich nicht hier, so Herr K. Er guckt beim Reden an mir vorbei. Meine Halsschlagader klopft laut vor Wut. Ich scheiße auf die „infas“, auf die Wahlprognosen und auf Herrn K., ich sage, sein Fragenkatalog sei Bullshit, er solle sich was anderes einfallen lassen. Dann ist die Stunde vorbei
.