Magische Reiskugel

Mit A. bei einer Ausstellungseröffnung. An den Wänden hängen abstrakte Tableaus, Mixed Media Arrangements – so nennt es der Künstler – aus Metall, Acryl und Sand. Wir begrüßen J., bewundern seine Arbeiten, begutachten sein Publikum. Eine Frau filmt, ein Dj legt Ambient auf, es gibt Sushi und Sekt, die Stimmung ist gut. / Sie hätte noch Lust auf Lachs, meint A. nach ein paar Runden Sushi, aber ohne Reis: Ich meine, sie könne den Fisch runter essen und den Rest liegen lassen. Sie fackelt nicht lange, und zieht mit ihren Stäbchen den Lachs vom Reis. Später sehe ich aus dem Augenwinkel, wie eine Frau mit dickem Juliette-Gréco-Lidstrich über den Augen den fischlosen Reis aufpickt. Ihr langhaariger Begleiter schaut lächelnd ins Nirwana. Die beiden sehen aus wie hungrige Tauben.

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