Mädchen in Petticoats, Männer mit Nickelbrillen, Autos, Bahnen, Pferdewagen. Die Ausstellung „Treffpunkt Alexanderplatz“ im Alexanderhaus zeigt Fotografien von Thomas Billhardt aus den Jahren 1958 bis 1961, sie zeigt die Menschen in Ost-Berlin vor dem Mauerbau; und lässt Vergangenes für den Moment der Anschauung lebendig sein.
Der Alexanderplatz, wie er vor dem sozialistischen Umbau der späten Sechzigerjahre aussah, ist Billhardts Spielplatz und Sujet: Ein Rasenrondell mit Kreisverkehr, das von Autos umfahren und von Straßenbahnen durchkreuzt wird. Ein Ort, gefüllt mit Menschen und Gedanken – und ein großer, weiter Raum, den es heute in der Form nicht mehr gibt.
Der Fotoreporter Billhardt verzichtet bei seiner Annährung an den Ort auf dramatische Inszenierungen und arbeitet mit dem flüchtigen Moment der Straße: Er fokussiert Fußgänger im Hauptstadtbild, mit Frisuren, Taschen und Kleidern, die heute merkwürdig erscheinen, Mütter mit Kindern, schlendernde Paare, wartende Menschen. Weiterlesen