Dauercamping mit Imbisslokal. Zum Tresen gehst du über Holzstiegen, darunter hellgrauer Sand. Karibik irgendwie. Vor dem Lokal gibt es Spritzbeton-Flachbau und Blumenrabatten. Eine Kaurismäki-Film-Stimmung zwischen saukomisch und herzzerreißend. Die dicke junge Frau hat Mühe, ihr Kind zu halten, einen Säugling mit quadratischem Kopf. Es ist heiß, das Kind kräht, die Frau sagt mit leiernder Stimme immer wieder: Wo ist dein Dino, wo ist dein Dino? Das Gummispielzeug liegt ein Stück weiter auf den Gehweg geschleudert. Ein großer dünner Mann sitzt da mit seinem struppigen Hund, der vor sich hin bellt, eine Eins-A-Töle. Darfst du aber nicht mehr sagen heute, weil Diskriminierung. Der Mann trinkt sein Flaschenbier, steht auf und geht, sein linkes Bein ganz steif. Die Toiletten im Spritzbeton-Flachbau sind verschlossen, Dauercamping, da soll nicht jeder rauf. Eine Kabine gibt es für Gäste. Ich denke an die Ferienlager früher: Sportfest, Läusekontrolle, Disco. Zum Abendbrot kalter Kräutertee aus Plastetassen. Ich sitze auf einer Schaukel, damals, heute, und fliege in den blauen Himmel. Dann muss ich los, zur Fähre. Die heißt hier „Fährbär“.
(Bild: Dampfersteg an der Dahme, Köpenick)