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BEI MUTTI – in Mitte

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Berlinische Galerie. Erwin Wurm. Es ist sehr lustig. Als erstes sehen wir ein Haus, das groß genug ist, um es zu betreten, aber so schmal und eng, als wäre es für Menschen aus Papier. Alles liegt in lebensechter Mini-Ausführung vor, Küche, Wohnraum, Schlafzimmer, Klosett. Die Gänge sind so schmal, dass immer nur eine Person hindurchgehen kann. Draußen gibt es viele Objekte, und wir Besucher dürfen, ja sollen mitmachen. Wir legen uns in eine Art Hundehütte, P.  betet, ich belle. Klappstühle, die in Kopfhöhe an die Museumswand montiert sind, dienen zum Kopfhineinstecken. Überhaupt – Hand, Arm, Kopf in komische Kunstobjekte hineinstecken kommt hier gut. Alles, was man sonst nicht darf im Museum. Es ist total albern, verspielt und gemütlich. Wir lachen viel und glucksen rum. Und es hat einen herrlichen Namen: BEI MUTTI                                 (Bild: ©Oliver-August Lützenich)

Mitte: Mitte-Girls

Sonntagmittag im Café: Zwei Frauen – Mitte Zwanzig – mit Puppengesichtern sitzen in der Sonne und trinken Chai Latte. Mit laut gestellten Stimmen reden die Mitte – Girls über den Oberarzt, den Englisch-Kurs (Oxford-Englisch!) und die Pathologie. Ob sie mit Paul zum Praktikum nach Myanmar fahre, sagt die eine, wisse sie noch nicht. Geplant sei es ja, sie hätte aber NIE gedacht, dass sie beide ausgewählt würden! Wo SIE doch eindeutig die besseren Testergebnisse hatte! sie liebe ihn schon, ja ja, aber was, gibt sie laut zu bedenken, wenn die Beziehung da unten nur stört? Schließlich wolle sie weiterkommen. Ihre Stimme ist jetzt schrill, die schöne Stirn liegt in Falten, die Freundin guckt ernst. Dann, mit einem lauten Knall, fliegen plötzlich ihre Puppenköpfe weg. Dann ist es ruhig. Die Frühlingssonne strahlt, die Bitch.